Nominierungen

Das Wohnensemble, bestehend aus Winkel und Turm, markiert den städtebaulichen Auftakt eines neuen Stadtquartiers am Lindenauer Hafen. Beide Gebäude sind fünfgeschossig, wobei der turmartige Solitär über die Nachbarbebauung hinausragt. Er bricht die gleichförmige Höhenlinie des neuen Hafenquartiers und zieht die Verbindung zu den historischen Hafenspeichergebäuden im Nordosten. Diese herausgehobene Position setzt sich in der architektonischen Gestaltung konsequent fort: Fenster und Loggien sind in der gleichförmigen Rasterung integriert und werden von der präzisen geradlinigen Kubatur gerahmt. Die barrierefreien Wohnungen haben Loftcharakter; ein zentral gelegener Lastenaufzug gliedert sie in Wohn- und Arbeitsbereiche.

Die hofseitige Fassade des Winkelbaus tritt hinter die Gebäudekante zurück. Die rotbraune Backsteinhülle greift die Materialität der gründerzeitlichen Fabrikbauten in der Umgebung auf. Die industriell geprägte Formensprache nimmt durch maritim anmutende Details wie Brüstungsgeländer, Bullaugenfenster und außenliegende geschosshohe Vorhänge Bezug auf die Industriearchitektur Fritz Högers. Der segelartige Sonnenschutz kann individuell angepasst werden. Die Wohnungen sind zum Wasser und in die Landschaft ausgerichtet.

Winkel und Turm spannen einen Innenhof auf, der in eine Promenade übergeht. Das Ensemble bildet so eine durchlässige, bauliche Grenze, die die Integration der Baukörper im Quartier stärkt. Nach Süden öffnet sich die Anlage mit einem Spielplatz und Sitzmöglichkeiten zum Wasser.