Nominierungen

Eine Baugemeinschaft hat im brandenburgischen Havelland einen Dreiseitenhof erworben, um ihn zum Wohnen und Arbeiten umzubauen. Im großen, vormals leeren Volumen der Backsteinscheune von 1910 wurden unterschiedliche Nutzungen untergebracht: eine Wohnung mit Architekturbüro, ein Wohnatelier für einen Maler und einen Chorprobenraum mit Wohnstudios.

Die großzügige Tordurchfahrt zwischen Hof und Garten wurde zum Gemeinschaftsraum ausgebaut. Drei in sich abgeschlossene Einheiten gruppieren sich um diesen „Scheunensalon“: Büro und Atelier liegen rechts und links davon im Erdgeschoss, der Probenraum nimmt mit 240 Quadratmetern das Dachgeschoss ein und wird über eine außenliegende Treppe aus Betonfertigteilen erschlossen.

Die bis sechs Meter hohen Einheiten sind geprägt durch offene Raumfolgen auf verschiedenen Höhen. Die Innenräume sind roh gehalten und sehen spätere Ausbaumöglichkeiten vor, wobei das bestehende Konstruktionsraster aus Holzpfosten und Unterzügen aufgegriffen wird. Die großen Fensteröffnungen folgen dem Konstruktionsraster der Scheune. Sie rahmen malerische Blicke in die Landschaft und den Hof und sind in die bestehenden Vollziegelwände „hineingeschnitten“.

Die Konstruktion verzahnt den Bestand mit den neuen Bauteilen: Die hinzugefügten Bodenplatten tragen ein kerngedämmtes, von innen vorgesetztes Mauerwerk, das die Deckenlast aufnimmt. Der Dachstuhl wurde durch ein stützenfreies Binderdachtragwerk ersetzt, das auf den Bestandswänden aufliegt.