Nominierungen

Landschaften und Orte wecken Erinnerungen, weisen Spuren auf und zeugen von handwerklichen Bauweisen. Möchte man diese Erinnerungen wecken, so muss dieser Vergangenheit eine Stimme gegeben werden. Bei dem Projekt in Waldkirchen findet ein Dialog zwischen Epochen, Funktionen sowie Materialien statt und erlaubt das Herausarbeiten der Möglichkeiten, welche diese alte Scheune bietet.

Die Fassade setzt sich aus dem bestehenden Sockel aus Bruchsteinmauerwerk und der aufgesetzten Holzkonstruktion zusammen. Die durchbrochene Holzfassade ist ein Filter für Licht und Blicke. Von Ost nach West verlängern die Öffnungen die Sichtbezüge und ermöglichen einen Weitblick von der zentralen Erschließung aus.

Tritt man durch den Torbogen ein, gelangt man in das Foyer mit offenem Treppenhaus aus Sichtbeton. Dieser bestimmt die Materialität der vertikale Erschließung, faltet sich zur Brüstung und bildet Vertiefungen für die Beleuchtung. Gebrannte Ziegelsteine im Fischgratverbund bilden den Bodenbelag und definieren die horizontalen Flächen.

Im Obergeschoss befindet sich, im Kontrast zur Erschließung, der helle, zweigeschossige Ausstellungsraum mit zentralem Oberlicht. Auf dem obersten Stockwerk sind Atelier und Studiowohnung untergebracht – schwebend oberhalb des Ausstellungsraums. Sie öffnen sich sowohl zur Galerie als auch über großzügige Gaubenfenster zum Horizont. Diese zugleich raumbildenden Elemente geben den Künstlern und Besuchern die Möglichkeit, Kunst und Landschaft zu erfahren.